Im folgenden eine kleine Übersicht über Ansteckungsmöglichkeiten der häufigsten Parasiten von Hund (und Katze)
Lassen Sie sich in meiner Praxis über mögliche Prophylaxemaßnahmen beraten, es gibt für jedes Tier angepasste Medikamente (Spot on, Tabletten, Sprays u.a.)
Spulwürmer sind die am häufigsten im Inneren unserer Haustiere anzutreffenden parasitären Würmer: Bis zu 30 % der ausgewachsenen Hunde und bis zu 70 % der Welpen sind mit Toxocara canis befallen.1,2
Befallene Hunde scheiden die mikroskopisch kleinen Spulwurmeier mit ihrem Kot aus. Andere Hunde wiederum können diese Eier beim Schnüffeln oder Belecken des Bodens oder anderer kothaltiger Substanzen aufnehmen.
Ihr Hund kann auch bereits seit seiner Geburt mit Spulwürmern infiziert sein, denn tragende Hündinnen übertragen die Würmer auf ihre ungeborenen Welpen. Spulwürmer können ebenso nach der Geburt über die mit Wurmlarven infizierte Muttermilch auf die Welpen übergehen.
Erwachsene Spulwürmer leben im Darm infizierter Hunde. Viele Hunde zeigen keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Hunde mit starkem Spulwurmbefall, insbesondere Welpen, zeigen hingegen Verdauungs- (aufgeblähter Bauch, Durchfall, Erbrechen) und sogar Atembeschwerden (typischerweise Husten und Lungenentzündung).
1 Overgaauw PA.et al. Veterinary and public health aspects of Toxocara spp. Veterinary Parasitology 2013, 398–403.
2 Martinez-Moreno FJ et al., Estimation of canine intestinal parasites in Cordoba (Spain) and their risk to public health. Vet Parasitol 2007; 143: 7–13
Ähnlich wie Spulwürmer sind Hakenwürmer Darmparasiten, die sich im Verdauungstrakt von Hunden aufhalten.
Einer Studie zufolge sind bis zu 30 % unserer Haustiere mit diesen Würmern befallen.1
Hakenwürmer heften sich an die Darmschleimhaut und saugen Blut. Sie geben ihre Eier in den Verdauungstrakt ab und von dort aus werden sie mit dem Kot in die Umgebung ausgeschieden.
Die aus den Hakenwurmeiern schlüpfenden Larven leben im Erdboden. Diese Larven können Ihren Hund entweder über einfachen Kontakt und Eindringen in die Haut befallen, oder wenn Ihr Hund die Larven durch Fressen oder Belecken von Erde aufnimmt.
Hakenwürmer verursachen einen inneren Blutverlust. Sie stellen eine ernsthafte Bedrohung für Hunde dar, insbesondere für junge Welpen, die einen solchen Blutverlust ohne Transfusion möglicherweise nicht überleben.
Bei älteren Tieren kommt es zu einem chronischen Blutverlust sowie zu Anzeichen von Gewichtsverlust und Abmagerung.
wenn wir mit Erde in Kontakt kommen, die Larven enthält. Diese Larven können in unsere Haut eindringen und Hauterkrankungen auslösen, z. B. eine durch wandernde Larven hervorgerufene Entzündung der Haut.
1 Martinez-Moreno FJ et al., Estimation of canine intestinal parasites in Cordoba (Spain) and their risk to public health. Vet Parasitol 2007; 143: 7–13.
Peitschenwürmer gehören mit einer Prävalenz von 1,2 %1 bis 30 %2 zu den Darmparasiten, die unsere Hunde sehr häufig befallen. Sie halten sich im Bereich des Übergangs vom Dünndarm zum Dickdarm auf.
Peitschenwürmer wurden nach ihrem typischen peitschenförmigen Körper benannt. Er besteht aus einem dünnen fadenförmigen Vorderteil (der Peitschenschnur) und einem dickeren Hinterteil (dem Peitschenstiel). Sie heften sich an die Darmwand und ernähren sich von Blut.
Ihr Hund kann sich mit Peitschenwürmern infizieren, indem er infektiöse Peitschenwurmeier mit Erde oder anderen kothaltigen Substanzen aufnimmt. Es kann jederzeit zu einer Infektion kommen, sobald Ihr Hund Gras oder Wurzeln aus der Erde frisst oder mit Gegenständen spielt, die mit Erde in Kontakt waren.
Hunde mit schwachem Peitschenwurmbefall zeigen in der Regel keinerlei Anzeichen einer Infektion. Ein stärkerer Befall kann blutigen Durchfall hervorrufen.
Werden infizierte Hunde nicht behandelt, kann ein schwerer Befall zu lebensbedrohlichen Komplikationen bis hin zum Tod führen.
1 Barutzki D, Schaper R: Results of Parasitological examinations of fecal samples of cats and dogs in Germany between
2003 and 2010. Parsitol Res (2011) 109: 45–60.
2 Traversa D. Are we paying too much attention to cardiopulmonary nematodes and neglecting old fashioned worms like
Trichuris vulpis? Parasites & Vectors 2011, 4: 32.
Herzwürmer stellen in süd- und osteuropäischen Ländern eine erhöhtes Risiko für Hunde dar.1 Da Herzwürmer durch Stechmücken übertragen werden, fördern Klimaveränderungen ihre Ausbreitung.
Adulte Herzwürmer nisten sich im Herzen und den großen Lungengefäßen ein. Sie können bis zu 30 cm lang werden.
Die durch Stechmücken übertragenen Herzwurmlarven wandern über die Blutbahn in die Herzkammern oder die Lungengefäße. Sobald sie im Herzen herangereift sind, können sie den Blutkreislauf im gesamten Körper beeinträchtigen und sogar zu Herzversagen führen.
In den meisten Fällen zeigen sich Anzeichen einer Herz- oder Lungenerkrankung. Betroffene Tiere können bei Anstrengung Ermüdungserscheinungen, Kurzatmigkeit und Husten zeigen. Im frühen Krankheitsstadium verläuft die Erkrankung meist ohne Symptome. Später zeigen betroffene Hunde schließlich klinische Symptome, die über Wochen bis Monate fortschreiten. Unbehandelt kann die Erkrankung zum Tod führen.
1 Morchon R et al.: Heartworm disease (Dirofilaria immitis) and their vectors in Europe – new distribution trends. Frontiers in
Physiology, Juni 2012.
Flöhe stellen ein ganzjähriges Problem dar und sind die am häufigsten vorkommenden äußeren Parasiten unserer Hunde. Dabei halten sich tatsächlich nur 5 % aller Flöhe im Fell unserer Hunde auf. Der Rest schlummert in Eiern und Puppen (Kokons) oder kriecht in Form von Larven bei uns zuhause herum – in Teppichen, Fußbodenritzen, Polstermöbeln sowie im Schlafplatz unserer Haustiere.
Junge, aus den Puppen geschlüpfte Flöhe springen auf Ihren Hund, sobald er an einer Stelle vorbeiläuft, an der sich Floheier befinden (mitunter sogar Monate später!).
Vielleicht denken Sie, dass Sie endlich alle Flöhe los sind, bis Sie Tage oder Wochen, nachdem Sie die Behandlung Ihres Tieres begonnen haben, eine neue Generation vorfinden. Der Auslöser dafür kann eine Temperaturveränderung sein, z. B. wenn Sie Ihre Heizung aufdrehen.
Um endgültig alle Flöhe loszuwerden, müssen Sie ihren Lebenszyklus durchbrechen – Flöhe, die das Erwachsenenstadium erreicht haben, müssen
abgetötet werden, bevor sie erneut Eier ablegen können, und sämtliche Entwicklungsstadien müssen bekämpft sein.
Flöhe können zu starkem Juckreiz und Kratzen führen, wenn sie unsere Hunde beißen, um Blut zu saugen. Sie können Ihrem Hund das Leben wirklich zur Hölle machen, besonders wenn dieser unter einer Flohallergie-Dermatitis leidet, wobei der Flohspeichel eine starke allergische Reaktion auslöst, die sehr quälend sein kann.
Bei Welpen können sie eine Blutarmut hervorrufen, da sie große Menge an Blut aus ihren kleinen Körpern saugen.
Zudem können Flöhe Bandwürmer auf Ihren Hund übertragen.
und Bandwürmer sowie verschiedene Krankheiten übertragen können.
Wie bekommt mein Hund Bandwürmer?
Bandwürmer brauchen zu ihrer Entwicklung einen oder mehrere Zwischenwirte.
Beim Gurkenkernbandwurm ist es der Floh, bei anderen sind es Fische (Grubenkopfbandwurm), Wiederkäuer und Pferde (Taenia), Esel (dreigl. Hundebandwurm E. granulosus) oder kleine Nagetiere wie die Maus (Fuchsbandwurm E. multilocularis).
Hat ihr Tier Flöhe oder nimmt es gerne Kot auf oder frißt Ihre Katze Mäuse?
Dann können sie davon ausgehen, dass es auch Bandwürmer hat.
Bandwürmer verankern sich meist im Dünndarm und entziehen dem Körper Blut, Vitamine und Nährstoffe.
Vielleicht wussten Sie noch nicht, dass...
Zecken sind die am zweithäufigsten vorkommenden äußeren Parasiten Ihres Hundes. Sie sind von Frühling bis Herbst im Überfluss vorhanden. Und aufgrund des Klimawandels vermehren sie sich stark, legen sich schon zu Jahresbeginn auf die Lauer und bleiben über einen längeren Zeitraum aktiv.1,2
Zecken lauern in Wald und Wiesen und klammern sich an Ihre Haustiere, während sie vorbeihuschen. Es ist äußerst schwierig, Hunde von zeckenreichen Stellen fernzuhalten. Zecken können sich bei Spaziergängen, Wanderungen sowie bei jeder Aktivität im Freien an Ihren Hund heften.
Sie bohren sich in die Haut des Hundes und saugen Blut, was zu Hautreizungen und manchmal zu schmerzhaften Abszessen führen kann.
Zecken sind besonders besorgniserregend, denn sie stehen bei der Übertragung von Infektionskrankheiten auf unsere Haustiere an erster Stelle:
Eine dieser Erkrankungen ist die Borreliose. Sie ruft grippeähnliche Symptome beim Menschen hervor und kann bei Ausbleiben einer Diagnose zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen. Seit 2001 haben beispielsweise in England die Fälle von Borreliose beim Menschen um 300 % zugenommen.3
1 Scharlemann, J.P.W., Johnson, P.J., Smith A.A., Macdonald, D.W. & Randolph, S.E. (2008). Trends in ixodid tick abundance and distribution
in Great Britain. Medical and Veterinary Entomology, 22, 238-247.
2 Dautel, H., Dippela, C., Kammera, D., Werkhause, A., Kahlb, O. 2008. Winter activity of Ixodes ricinus in a Berlin forest area. I.J. Med.
Microbiol.,298, 50-54.
3 Health Protection Agency. Epidemiology of Lyme Borreliosis in the UK. HPA, London. http://tinyurl.com/lmpfjg