Blaualgen beim Hund - Vergiftung aus dem Wasser

 

Blaualgen sind giftig für Hunde und Katzen. Sie können je nach Algenart verschiedene Symptome hervorrufen. Hunde sind die Tierart, die am häufigsten von einer Blaualgen Vergiftung betroffen ist. 

 

Wo kommen Blaualgen vor?

 

Blaualgen (auch Cyanobakterien genannt) können in Frischwasser und in Brackwasser entstehen. Dazu sind bestimmte Voraussetzungen notwendig, damit vorhandene Algen sich in nennenswerter Anzahl vermehren können. Mehrere Faktoren beeinflussen die Vermehrung von Blaualgen.

 

Die meisten Blaualgen produzieren keine Gifte, sie lassen sich jedoch vom Aussehen nicht von den giftigen Blaualgen unterscheiden. Verschiedene Blaualgen können verschiedene Gifte produzieren, die verschiedene Wirkungen im Körper entfalten. 

 

 

Algenblüte

 

Die Häufigkeit für das entstehen einer sogenannten Algenblüte ist höher bei warmen Wassertemperaturen und einem hohen Nährstoffgehalt. Als Algenblüte wird die massenhafte Vermehrung von Algen und Cyanobakterien bezeichnet. Hohe Phosphat- und Stickstoffgehalte begünstigen das Algenwachstum. Ab 25°C Wassertemperatur (was in flachen Randbereichen im Spätsommer gut erreicht werden kann) vermehren sich Blaualgen zunehmend. Wechselnden Lichteinfall mögen die Algen besonders, unter starker Dauerbestrahlung nimmt ihre Vermehrung ab.

 

 

Risikofaktoren für eine Blaualgenvergiftung

 

Hunde, die gerne Schwimmen sind am häufigsten von einer Blaualgenvergiftung betroffen. Vor allem Hunde, die während des Schwimmen Wasser abschlucken haben ein erhöhtes Risiko. Halter betroffener Hunde geben häufig an, dass die ersten Symptome innerhalb der ersten 30 Minuten nach den Wasserkontakt aufgetreten sind. 

 

Darauf müssen Hundehalter achten!

 

Eine ernst zu nehmende Warnung sollten sichtbare Verunreinigungen des Wassers mit Algen darstellen. Wie schon eingangs erwähnt, können Giftbildende Algen nicht von ungefährlichen Arten unterschieden werden.

 

Finden sich in Ufernähe verendete Tiere (vor allem Säugetiere und Vögel) kann davon ausgegangen werden, dass mit diesem Gewässer etwas nicht stimmt.

 

 

Symptome einer Blaualgen Vergiftung beim Hund

 

Die Symptome einer Blaualgen Vergiftung beim Hund können sehr verschieden sein.

 

Daher unterscheiden wir hier nach den verschiedenen Giftarten.

 

Microcystin

 

Dieser Giftstoff ruft vor allem Leberzerstörung und Leberversagen hervor. Typische Anzeichen einer Vergiftung mit Blaualgen, die dieses Gift produzieren sind beim Hund:

 

  • Durchfall

  • Schwäche

  • Helle Schleimhäute

  • Gelbsucht

  • Schock

 

Der Fortschritt der Vergiftung ist sehr zügig, so dass der Tod innerhalb von einigen Stunden nach dem Kontakt eintritt. 

 

Anatoxine

 

Es sind zwei Unterarten dieses Giftstoffes bekannt. Wobei das sogenannte Anatoxin-as potenter wirkt als Anatoxin-a. Die Anzeichen einer Vergiftung beim Hund sind:

 

  • Muskelzittern

  • Spastische Muskelkrämpfe

  • Lähmungen

  • Bläuliche oder violette Schleimhäute

  • Durchfall

  • Harnabsatz

  • Starkes Speicheln und Tränenfluss nur bei Anatoxin-as

 

Der Fortschritt der Symptome ist sehr schnell, so dass mit einem Tod innerhalb von Minuten bis zu einigen Stunden zu rechnen ist. 

 

 

Lyngbya, Aplysia und Debromoaplysia

 

Diese Giftstoffe werden über die Haut aufgenommen und entfalten hier auch ihre Wirkung.

 

  • Juckreiz

  • Hautrötungen

  • Blasenbildung

  • Hautentzündungen

 

Die Symptome sind meist gut behandelbar und heilen in der Regel vollständig aus. 

 

 

Behandlung von Blaualgen beim Hund

 

Die wichtigste Maßnahme muss von Hundehalter getroffen werden - keine Exposition ist die beste Behandlung! 

 

Jeder Hund mit einer Blaualgen Vergiftung benötigt eine sofortige aggressive Therapie.

 

 

 

Darüber hinaus können nur unterstützende Behandlungsmaßnahmen erfolgen. Zu Beginn der Erkrankung kann noch eine Entgiftung beziehungsweise eine Verminderung der Giftaufnahme erfolgen. Zu diesem Zweck können Magenspülungen und die Gabe von Aktivkohle hilfreich sein. Krampfanfälle müssen spezifisch behandelt werden ebenso wie Kreislaufprobleme und aussetzende Atmung.

 

 

 

Es steht kein spezifisches Gegenmittel zur Verfügung. 

 

Als Folge einer Hautreaktion auf Blaualgen können sich bakterielle Infektionen manifestieren, die eine antibiotische Behandlung erforderlich machen können. Sichtbare Algenrückstände am Fell sollen möglichst sofort aus dem Fell entfernt werden. 

 

 

Prognose

 

Die Gesamtprognose bei reiner Hautsymptomatik ist als günstig zu bezeichnen. Die meisten dermalen Blaualgenvergiftugen (Haut betroffen) beim Hund lassen sich gut behandeln.

 

Blaualgen produzieren nur selten hochgiftige Toxine, die innerhalb von Minuten zum Tod führen und ein Überleben sehr unwahrscheinlich machen.

 

 

Und der Mensch?

 

Auch beim Menschen sind Hautreizungen nach dem Kontakt mit Blaualgen bekannt.

 

In einigen Fällen ist es sogar zum Tod gekommen.

 

Vor allem Kinder sollten von Wasser fern gehalten werden, das mit Algen kontaminiert ist.